«Wir frittieren jetzt Kartoffeln»

Kenia: Die junge Frau in Ostafrika hatte keine einfache Vergangenheit – dank einem Mikrokredit kann sie wieder aufatmen.

Nancy* hat einiges erlebt: die Alkoholsucht ihres Vaters, eine ungewollte Teenie-Schwangerschaft und dann Schläge und Demütigungen ihres Partners. Mit Anfang zwanzig ist sie am Ende, sie kann nicht mehr. Nur noch sterben möchte sie. Sie fängt an, ihren Suizid zu planen.

In der Zwischenzeit kommt aber eine Christin auf sie zu und sagt ihr: «Gott hat noch einen Weg für dich!» Plötzlich ist Nancys Leben wie verwandelt. Sie schafft es, sich von ihrem übergriffigen Partner zu trennen. Sie versöhnt sich mit ihrer strengen, distanzierten Mutter. Die wird sogar zu ihrer einzigen Verbündeten, denn sie glaubt auch an Jesus.

Nancys Leben wird leider nicht einfacher. Alle anderen in ihrer Familie sind Muslime. Ihre Brüder verachten sie. Niemand redet mehr mit ihr. Nur weil ihre Mutter sie schützt, bleiben sie und ihr Sohn versorgt. Doch nach einigen Jahren stirbt die Mutter unerwartet früh. Nancy wird definitiv aus dem Haus gejagt. Heimlich kommt sie nachts zurück und schläft mit ihrem Kind in einem Nebenraum, wo niemand sie entdeckt. Sie weiss nicht, was sie tun soll. Die Nachbarn stecken ihr Essen zu, sonst hätte sie gar nichts.

In dieser Zeit begegnet ihr einer unserer Mitarbeiter. Er hat von ihrer Situation gehört und gibt ihr einen Startkredit, um ein kleines Geschäft zu eröffnen. Mit diesem Startkredit kann die junge Frau ein Gerät kaufen, mit dem sie Kartoffeln frittiert. Die frittierten Kartoffeln verkauft sie. Das Geschäft läuft gut und ihr kleiner Sohn hilft fleissig mit. Mit der Zeit kann sie ein Einkommen erzielen, das genügt, um eine Wohnung zu mieten.

Aber die heutigen Zeiten sind nicht einfach. Die Dürre setzt dem Land und der Bevölkerung zu. Die Preise steigen, auch für Kartoffeln.  Doch Nancy hat die Erfahrung gemacht, dass Gott ihr zur rechten Zeit hilft.  Besonders schätzt sie die Gemeinschaft mit anderen Christen. «Sie sind die Einzigen, die ich noch habe, die mich umarmen und für mich beten», sagt sie.

*Symbolbild, Name von der Redaktion geändert.