«Weil ich fragte, kam ich ins Gefängnis»

Ägypten: Ahmed* ist ein schlauer Kerl. Und er getraut sich zu fragen: «Warum lässt Gott so viel Leid zu auf dieser Welt?» Diese Fragen brachten ihn in grosse Gefahr – und zeigten ihm eine Antwort.

Ahmed steht mitten im Leben. Er wohnt in Ägypten, arbeitet in einer hohen Position. Ihm geht es gut. Doch er denkt über die Welt nach. Täglich bekommt er mit, wie Menschen in Armut leben, krank werden, ungerecht behandelt werden. Ahmed ist Muslim, so wie die meisten in Ägypten, und er fragt sich: Wie kann Allah das zulassen?

Er findet für sich eine Antwort: Dann kann es keinen Gott geben. Und damit wird er zum Atheisten. In seinem Land ist das eine grosse Schande. Nicht an Gott glauben? Ganz gefährlich!

Ahmed redet mit seinen drei Freunden darüber. Und er löst auch in ihnen grosse Zweifel aus. Kann es einen Gott geben? Ihre Diskussionen bleiben nicht unbemerkt. Und alle vier werden verhaftet und mit fadenscheinigen Anschuldigungen zu 7 Jahren Gefängnis verurteilt. Viele Polizisten sind fundamentalistisch eingestellte Muslime, die Atheisten verachten.

Im Gefängnis geht es den vier Männern furchtbar. Die Bedingungen sind schlimm. Einer der vier stirbt. Ahmed gibt sich die Schuld dafür. Hätte er doch nie laut nachgedacht! Er schlittert in eine Depression.

In seiner Zelle ist auch ein Christ eingesperrt. Die beiden diskutieren viel. Kann es einen Gott geben? Warum gibt es Leid auf dieser Welt? Und ist Ahmed schuld an seinem Schicksal?

Ahmed lernt neue Gedanken kennen. Einen gnädigen Gott. Ein Glaube, in dem offene Fragen erlaubt sind. Und Vergebung. Ahmed entschliesst sich, den Schritt zu wagen – und wird Christ.

Unser Partner ist Anwalt, der sich für diskriminierte Gruppen einsetzt. Er legt Revision gegen Ahmeds Verfahren ein. Es gelingt ihm, Ahmed nach vier Jahren aus dem Gefängnis zu holen.

«Ich habe eine zweite Chance bekommen», sagt Ahmed. Er ist in Freiheit und kann neu anfangen. Das tut er mit Jesus. Und seine Priorität ist: Auch seine beiden Freunde noch aus dem Gefängnis zu retten.

*Name verändert von Redaktion, Symbolbild