«Sie töteten ihn nach einer friedlichen Debatte»

Uganda: Musa*, ein 37-jähriger Familienvater, wurde ermordet, nachdem er an einer friedlichen, öffentlichen Debatte zwischen Christen und Muslimen teilgenommen hatte. Beim Anlass waren 13 Muslime zum Glauben an Jesus gekommen. Musa hinterlässt eine Frau und vier Kinder im Alter von 3 bis 14 Jahren, die umgesiedelt werden mussten. Die Polizei hat mit den Ermittlungen begonnen.

«Viele Muslime reagierten offen auf Musas Botschaft», sagte ein Pastor über die öffentliche Debatte, die Anfang Januar 2023 stattgefunden hatte. «Aber andere beklagten sich lauthals und verlangten, dass Musa das Gelände verlässt. Sie sagten: ‹Hör auf mit der Blasphemie, dass Jesus auf der gleichen Stufe ist wie Gott.›» Nach diesen Bemerkungen beauftragte der Pastor zwei Christen, um Musa zurück zu seinem Haus zu begleiten.

Gegen zehn Uhr abends waren sie auf Motorrädern auf dem Heimweg. Einer der Christen, die ihn begleiteten, sagte aus: «Wir sahen, wie vier Männer auf zwei Motorrädern von hinten an uns heranfuhren. Als sie uns passierten, riefen sie die dschihadistische Parole ‹Allahu Akbar› (‹Gott ist grösser›), dann schlugen sie mit einem metallenen Gegenstand gegen unser Motorrad, sodass wir stürzten. Die Angreifer überwältigten Musa und schlitzten ihm mit einem Messer den Hals auf.» Die zwei Begleiter rannten danach um ihr Leben.

Musa war früher selbst Muslim gewesen. Nach mehreren Besuchen beim Pastor kam er im Dezember 2020 zum Glauben an Christus. Zunächst nahm ihn der Pastor bei sich auf, um ihn vor Islamisten zu schützen, die über seinen Glaubenswechsel verärgert waren. Später mietete die Gemeinde an einem anderen Ort ein Haus für ihn. Weil sich Musa sowohl mit dem Islam wie auch mit dem Christentum auskannte, half er dem Pastor, friedliche Debatten zwischen Christen und Muslimen durchzuführen. Innerhalb eines Jahres kamen dadurch mehr als hundert Muslime zum Glauben an Christus.

Heftige Anfeindungen von islamischer Seite waren die Folge. Musa entkam vier Mordanschlägen. Auch der Pastor erhielt Morddrohungen per SMS. Eine dieser Nachrichten lautete: «Hör auf, unsere Mitglieder in deine Kirche zu bringen. Deine Kirche und dein Leben sind in Gefahr.»

Leider war der tödliche Angriff auf Musa nur der letzte von vielen. Ugandas Verfassung kennt die Religionsfreiheit, einschliesslich des Rechts, den eigenen Glauben zu verbreiten oder zu wechseln. Der grösste Teil der Einwohner ist christlich, davon sind die meisten römisch-katholisch. Muslime machen aber etwa zwölf Prozent der ugandischen Bevölkerung aus und sind vor allem im Osten des Landes konzentriert.

Der Pastor sagt: «Manchmal habe ich Angst vor Verfolgung. Aber ich bin bereit, ihr entgegenzutreten.» Er bittet um Gebet für Musas Witwe und seine vier Kinder. Sie benötigen Hilfe, um Lebensmittel, Unterkunft und Schulgebühren zu bezahlen.

*Symbolbild, Name von der Redaktion geändert.