Arabische Halbinsel: Karims* Leben verläuft nicht so, wie er sich das gedacht hat: Er lebt nicht an einem schönen Ort, sondern in einem Krisengebiet auf der Arabischen Halbinsel. Und der Krieg springt mitten in Karims Leben. Sein Sohn stirbt bei einem Anschlag. Er wird von Bombensplittern getroffen.

Karim hat kaum Zeit, über diesen Verlust zu trauern, denn die Sorgen seiner Familie sind gross. Was sollen sie essen? Im ganzen Land hungern die Menschen. Seine zwei kleinen Töchter nehmen von Tag zu Tag ab, und alle denken, dass sie sterben werden. Mit eingefallenen Augen liegen sie stundenlang apathisch im Bett.

Ihr Vater hat ein Geheimnis: Er betet nicht zu Allah, sondern zu Jesus. Das tut er schon lange , und das trägt ihn auch jetzt, in dieser schwierigen Zeit. Doch eines Tages entdeckt seine Verwandtschaft, dass er ein Abtrünniger ist. Ein Verräter. Gerade dann, als Karim sich am meisten um seine Familie sorgen müsste, wird er von der Polizei abgeholt und ins Gefängnis gesteckt.

Wie soll es weitergehen? Wer organisiert Essen für seine Kinder, in einem Land, in dem Frauen kaum alleine auf die Strasse dürfen? Wer zahlt die Miete, wer schützt sie vor den Verwandten, wer bezahlt einen Anwalt? Wer bringt Karim Essen ins Gefängnis, weil es auch dort fast nichts gibt?

Andere Christen im Land bekommen Wind davon und greifen ein. Sie helfen der Familie, wo es nur geht. Auch wir erfahren von Karims Schicksal und finanzieren einen Anwalt, der sich für Karim einsetzt. Gott sei Dank – Karim wird aus der Haft entlassen!

«Wenn die Gemeinde mich und meine Töchter nicht unterstützt hätte, weiss ich nicht, ob wir überlebt hätten. Die Gemeinde ist für uns wie eine neue Familie!», sagt Karim.

Seit seiner Freilassung erholt er sich langsam von den Erlebnissen. Er trägt körperliche Wunden von seiner Zeit in der Gefangenschaft und ist traumatisiert. Dennoch bleibt Karim nicht Opfer – er wird aktiv. Er setzt sich für andere ein und ermutigt sie, ebenfalls ein Licht an den dunkelsten Orten zu sein.

*Symbolbild, Name geändert