Horn von Afrika: Was würden Sie Fremden zum Trinken anbieten? Bestimmt nicht frische Kamelmilch! Bei der Volksgruppe der Afar, die am Horn von Afrika lebt, spielen Traditionen eine wichtige Rolle. Die Kamel­milch wird aus einer flachen Schale getrunken. Hitze und Trockenheit prägen den Alltag dieser Menschen, die mit ihren Herden von einem Futterplatz zum nächsten ziehen.

Ali* lebt wie viele Afar sehr abgelegen. Oft fühlt er sich einsam und sehnt sich nach Gemein­schaft. Vor einigen Jahren erinnerte er sich an Geschichten aus der Bibel, die er früher gehört hatte. Sie liessen ihn auf einmal nicht mehr los. Dann erschien ihm Jesus im Traum. Somit war die Sache für ihn klar: Er wollte ihm nachfolgen. Ali kontaktierte die weissen Missionare aus der Stadt, die er von früher kannte, und bat um einen Besuch.

Die Mitarbeiter in der Stadt waren erstaunt über diese Meldung, obwohl sie öfter Geschichten von Menschen hören, denen Jesus im Traum erschienen ist. Wenn sich diese Menschen für Jesus entscheiden, sind sie oft noch einsamer als zuvor. Sie können von ihren Familien und Stämmen ausgestossen werden. Zudem fehlen ihnen Mittel, um überhaupt mehr über ihren neuen Glauben zu erfahren: eine christliche Gemeinschaft und eine Bibel.

Ein Mitarbeiter fuhr stundenlang durch die Wüste, bis er Alis Haus erreichte, wo der Hirte ihn freudig und aufgeregt empfing. Die beiden beteten zusammen und lasen in der Bibel. Der Mitarbeiter übergab Ali auch eine Hörbibel in seiner eigenen Sprache, welche er nun oft stolz seinen Freunden vorspielt.

Doch Ali hat immer noch keine christliche Gemeinschaft. Kürz­lich bat er: «Kommt und feiert Weih­nachten mit mir!» Gross war seine Freude, als das Team ihm mitteilte, dass es diesen Wunsch erfüllen würde.