«Ich wollte sie für den Islam gewinnen»

Algerien: Brahim* ist ein eifriger Muslim. Als er erfährt, dass Nadia* sich für das Christentum interessiert, will er sie mit logischen Argumenten umstimmen. Doch er erlebt eine Überraschung.

Für Brahim gehört es zu seiner Identität: Er ist ein guter Muslim. Das gehört sich so in seinem Leben. Er lebt in Algerien. Und als guter Muslim kann er es nicht verstehen, dass Menschen zweifeln. «Mit Logik muss man doch zu Gott finden», denkt er sich. Als er erfährt, dass Nadia regelmässig in eine christliche Kirche geht, möchte er sie zum Islam zurückführen. Die beiden treffen sich. «Der Islam ist das Richtige», sagt Brahim. Doch Nadia ist nicht so einfach umzustimmen.

Abends setzt sich Brahim an den Tisch und denkt nach. Vielleicht kann er Nadia überzeugen, wenn er Widersprüche in den Evangelien findet. Immerhin sagt das sein heiliges Buch, dass die Evangelien von Menschen gefälscht sind. Er liest und sucht. Doch dabei schleichen sich neue Gedanken bei ihm ein. Warum klingen die Texte aus der Bibel viel erfüllender? Und warum zweifelt er an seinen eigenen Argumenten? Was, wenn die Evangelien nicht gefälscht sind?

Brahim konzentriert sich auf zwei Personen – Mohammed und Jesus. Er will sie vergleichen. Und stellt fest – für ihn ist Jesus unvergleichlich. Er schreibt Nadia eine Nachricht: «Ich habe keinen Besseren gefunden als Jesus. Ich will Jesus in mein Leben aufnehmen!»

Bald darauf verlieben sich Nadia und Brahim und einen Monat später heiraten sie.

*Symbolbild, Name von der Redaktion geändert.