«Ich will ein lebendiger Fisch sein»

Südostasien: Kajijeh* ist gefangen zwischen zwei Welten – sie glaubt an Jesus und muss in einer buddhistischen Welt irgendwie mitmachen. Sie ist 16 Jahre alt und geht ihren Weg.

«Meine Familie ist geflohen, und leben jetzt in einem neuen Land. Ich hatte das Glück, ins Kinderheim zu kommen. Dort habe ich ganz neue Sachen gelernt – zum Beispiel, dass es einen Gott gibt, der mich liebt.

Das hat meinen Eltern gar nicht gefallen. Sie schlugen mich, wenn ich bei ihnen war. Wenn ich in meiner Bibel lese, dann sehe ich, dass auch schon damals Menschen wegen ihrer Liebe zu Jesus geschlagen wurden. Das stärkt mich. Mittlerweile schlagen mich meine Eltern nicht mehr.

Tagsüber bin ich in der Schule hier im Dorf. Dort müssen alle Schüler täglich an buddhistischen Ritualen teilnehmen. Ich mach das nicht. Die Lehrer versuchen, mich dazu zu zwingen. Ich muss zur Strafe länger bleiben oder putzen. Ich bekomme auch schlechte Noten deswegen. Aber ich weigere mich. Sie nennen mich einen Dickkopf.

Die anderen Schüler mobben mich. Sie behandeln mich oft wie Luft oder als hätte ich eine ansteckende Krankheit. Oft habe ich Angst, in die Schule zu gehen. Aber mein Glaube an Jesus gibt mir so viel Kraft. Ich möchte ihn nicht aufgeben.

Ich bete viel. Ich vergebe den anderen innerlich. Und dann versuche ich, fleissig zu sein. Ich mache meine Hausaufgaben und passe sehr gut auf. Ich bin eine gute Schülerin. Und eines Tages werden auch die anderen sehen, dass ich nichts falsch gemacht habe.

In unserem Kinderheim habe ich einen Spruch gehört: ‹Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.› Ich möchte ein lebendiger Fisch sein.»

*Symbolbild, Name von der Redaktion geändert.