«Ich war ständig betrunken»

Sansibar: In einem Fischerdorf betrieb Josef* ein kleines Hostel für Touristen. Er erlebte eine unglaubliche Wandlung.

Eines Tages kam ein Freund zu ihm und sagte: «Was du hier machst ist schön und gut, aber du bist zu etwas anderem bestimmt. Du bist speziell.» Josef erwiderte: «Ja, ich bin speziell. Ich gehe in Bars und Clubs, bin ständig betrunken und habe Spass. Der letzte Abschaum bin ich.» Doch sein Freund liess nicht locker: «Du wirst einmal ein Pastor sein und dich um Menschen kümmern!»

Drei Jahre später lief der Mietvertrag seines Hostels aus. Die Vermieter wollten aufgrund Josefs Alkoholsucht nicht verlängern. Josef hatte gerade genug Geld, um ein Stück Land mit einem unfertigen Haus zu kaufen. Er stellte das Haus fertig, installierte Wasser- und Stromversorgung und zog mit seiner Frau und seinen zwei Kindern dorthin.

Sein Freund tauchte wieder auf. «Josef», sagte er. «Du hast etwas Spezielles, das du selbst nicht siehst. Dieses Haus hier wird eine Kirche sein.» Josef gab zurück: «Wie kannst du so etwas sagen? Ich bin nichts als ein Haufen Dreck.» Sein Freund sagte: «Wir treffen uns einfach morgen früh hier und starten. Du wirst schon sehen.» Am nächsten Morgen kam der Freund in Begleitung eines Pastors. Josef war betrunken. Trotzdem führten sie zu dritt einen Gottesdienst durch, und jeden Sonntag danach ebenfalls.

Nach drei Monaten zitierte der Gemeinderat Josef ins Gemeindehaus. Dort erwarteten ihn 14 Personen. «Wir haben dir das Land nicht verkauft, damit du dort christliche Gottesdienste durchführst! Wir wollen, dass du damit aufhörst!» Josef antwortete: «Ihr habt mir das Land nicht geschenkt. Ihr könnt mir jetzt nicht vorschreiben, was ich darauf mache.» Darauf liess ihn der Gemeindepräsident gehen, doch einige der anderen bedrängten ihn weiter. Aber Josef liess sich nicht einschüchtern und sprach mit ihnen über Jesus. Danach ging er direkt in die nächste Bar und betrank sich.

Am nächsten Tag war Josef das Gesprächsthema des Dorfs. Es passiert nicht oft, dass jemand so unverhohlen zu den hohen Leuten spricht.

Nach diesem Erlebnis beschloss Josef, endgültig mit dem Trinken aufzuhören. Er erlebte mehrere Rückfälle, bis er den Kontakt zu seinen alten Trinkfreunden abbrach. Danach begannen die gesundheitlichen Probleme. Seine Leber war kaputt. Aber durch Gottes Führung traf er einen Arzt, der sich genau mit seinem Problem auskannte und ihn behandeln konnte.

Seither hat er keinen Tropfen Alkohol mehr angerührt. Heute zählt seine Gemeinde bereits 100 Mitglieder. Gott sei die Ehre!

*Symbolbild, Name von der Redaktion geändert.