«Ich konnte mich nur noch an Jesus klammern»

Ägypten: Muslime, die in Ägypten zum christlichen Glauben wechseln, verlieren häufig alles. Der Staat schützt sie nicht, denn auch Beamte sind nur Menschen – und oft sind sie leider islamische Fundamentalisten. Das musste Fatima* erfahren – eine Frau, die alles verloren und doch so viel gewonnen hat.

Fatima kommt aus einer wohlhabenden muslimischen Familie und führte ein eigenes, erfolgreiches Unternehmen. Durch ihre Leidenschaft für Literatur stiess sie auf christliche Bücher und entschied sich für Jesus. Lange Zeit lebte Fatima versteckt als Christin, bis ihr Ehemann eines Tages ihren neuen Glauben entdeckte. Daraufhin begann er, sie zu erpressen. Er verlangte Schweigegeld und drohte, sie an ihre Familie zu verraten.

Eine kleine Minderheit ägyptischer Muslime ist fundamentalistisch eingestellt. In diesen Familien kann ein Übertritt zum Christentum lebensgefährlich sein. In so einer Familie lebte Fatima. Obwohl sie das Schweigegeld bezahlte, verriet ihr Ehemann sie schliesslich an einen Cousin. Die beiden Männer entschlossen sich, sie umzubringen und es wie einen natürlichen Tod aussehen zu lassen. Fatima wurde entführt und bei lebendigem Leibe begraben. Voller Panik flehte sie zu Gott, bis sie das Bewusstsein verlor.

Drei Tage später öffneten die beiden das Grab wieder. Durch ein Wunder Gottes lebte Fatima noch, jedoch ging es ihr körperlich gar nicht gut. Die beiden Männer brachten sie dazu, ihre Firma, ihr Geld und ihre Kinder dem Ehemann zu übergeben. Sie befahlen ihr, sich wieder dem Islam zuzuwenden, doch Fatima weigerte sich. Daraufhin wandten sie sich an die Polizei.

Fatima wurde verhaftet und im Gefängnis geschlagen und misshandelt. Eigentlich herrscht in Ägypten Religionsfreiheit, aber das kümmerte diese Polizisten wenig. Die Frau verlor ihr Vertrauen in die Menschheit – an ihrem Glauben an Jesus hielt sie aber fest.

Auf Umwegen erfuhr Fatima nach ein paar Jahren von unserem Partner Rashid*, welcher sich solcher Schicksale annimmt. Als Anwalt hat er das nötige Wissen, um falsche Anschuldigungen vor Gericht anzufechten und zu Unrecht Verurteilte aus dem Gefängnis zu befreien. Dank Rashids Hilfe konnte Fatima das Gefängnis verlassen.

Doch was nun? Sie hatte kein Zuhause und ihre Familie würde nach ihr suchen, um sie zu töten. Um zu überleben, ging sie verschiedenen Gelegenheitsjobs nach und zog aus Sicherheitsgründen regelmässig um. Schliesslich liess sie sich an einem Ort nieder, an dem niemand sie kannte. Dort hilft sie nun anderen Menschen in ihrem Umfeld und hat bereits drei Hauskirchen gegründet. Rashid begleitet und unterstützt sie weiterhin in dieser schwierigen Zeit.

*Symbolbild Pixabay, Name von der Redaktion geändert.