«Ich habe noch Glück gehabt»

Kolumbien: Marco* gehört zum Stamm der Paez, der einer indigenen Naturreligion folgt. Er selbst ist christlich aufgewachsen. Seine Eltern hatten sich dem Glauben zugewandt, nachdem sie die Gute Nachricht übers Radio gehört hatten. Die Behörden riefen jetzt die Gruppe der Paez dazu auf, sich gegen äussere Einflüsse – wie das Christentum – zu wehren. Sie sollten dafür sensibilisiert werden, ihre Traditionen und Bräuche selbst zu stärken. Darauf erhielt Marco die Mitteilung, dass der Stamm nicht mehr akzeptiere, dass er Christ sei. Um Druck auszuüben, wurde ihm der Zugang zur Gesundheitsversorgung entzogen. Für alle indigenen Völker wird diese staatlich subventioniert. Kein Krankenhaus, keine Medikamente mehr – Marco sollte alles selbst zahlen. Er nahm Kontakt mit dem Rechtsanwalt auf, der stundenlang durch den Dschungel reiste, um Marco zu treffen. Der Anwalt half dem Indigenen, seine Rechte gemäss Verfassung zurückzubekommen. Als wir Marco trafen, meinte er, es sei für ihn noch glimpflich ausgegangen. Ein Mitchrist sei von seinem Stamm gefoltert worden und habe nur knapp überlebt.

Der Rechtsanwalt sagt: «Wenn indigene Christen um Jesu Willen enteignet, vertrieben und verfolgt werden, bricht mir das mein Herz! Ich kann nicht anders, als mich für diese Menschen einzusetzen. Oft fehlen meinem Team die Mittel, aber wir helfen trotzdem, denn es ist uns wichtig, dass unsere Geschwister mit Würde ihren Glauben leben können.» Er hat schon vielen Betroffenen geholfen und erhält weiterhin viele Anfragen.

*Symbolbild, Name von der Redaktion geändert.