«Ich habe die Quarantäne überlebt»

Ägypten: Nicht in jedem Land wird gut mit Covid-Patienten umgegangen. Abdel*, einer unserer Partner in Ägypten, musste schlimme Erfahrungen machen.

Es ist Frühling 2020, die ganze Welt ist im Lockdown, so auch Ägypten. Abdel erkrankt und er vermutet, es ist Covid. Im öffentlichen Spital wird er positiv auf Covid-19 getestet und augenblicklich per Ambulanz an den Ort gebracht, der provisorisch für alle Covid-Patienten eingerichtet wurde. Es ist eine Universität, und Abdel fällt direkt auf: Sie ist leer. Komplett leer. Kein Arzt, kein Pflegepersonal. Nur kranke Menschen.

Die Infizierten werden hier eingesperrt und sich selbst überlassen. Weil es Ramadan ist, gibt es nur frühmorgens und spätabends eine kärgliche Mahlzeit. Abdel ist zwar Christ und von solchen muslimischen Bräuchen befreit, doch das interessiert hier niemanden. Alle drei Tage wird erneut getestet. Sobald er zwei Mal nacheinander negativ ist, darf er nach Hause. Viele überleben diese Quarantäne nicht. Die Menschen draussen bekommen Angst davor, positiv getestet zu werden und danach ebenfalls hier eingesperrt zu sein, und gehen darum gar nicht erst zum Arzt.

Während seiner Quarantäne sorgen wir uns als HMK um Abdels Frau und seine fast erwachsenen Söhne, damit sie mit weniger Sorgen weiterleben können. Wir unterstützen sie finanziell, während der Vater in der Quarantäne festsitzt. Gott sei Dank – Abdel wird wieder entlassen. Er ist wieder gesund geworden, trotz der Umstände. Er hat die Quarantäne überlebt und ist sehr froh darüber, dass wir in der Zwischenzeit seiner Familie geholfen haben.

*Symbolbild Pixabay, Name von der Redaktion geändert.