Westbank: Unser lokaler Partner engagiert sich in der Westbank, um Kinder verfeindeter Gruppen miteinander zu versöhnen. Auch Erwachsene wie Rasha* werden davon berührt.

Als Rasha zu unserem lokalen Partner kam, befand sie sich am tiefsten Punkt ihres Lebens. Sie hatte ihren Sohn bei der Geburt verloren und war aus einer von Gewalt und Missbrauch gestörten Ehe geflohen. Für Rasha war das, wie für viele Frauen im Nahen Osten, ein schwerer Schlag für ihren Selbstwert und ihre Identität. Ganz zu schweigen vom grossen Kummer, den sie durch den Verlust ihres Kindes erlitt.

Doch Rasha  lernte neue Freundinnen kennen – zum Beispiel Amany*, die Leiterin unseres Kindergartens. Bei ihr konnte sie ganz authentisch sein und sich öffnen. Als Amany eine Vertretung für eine Lehrerin brauchte, die in den Mutterschaftsurlaub ging, bot sie Rasha die Stelle an.

Rasha war erstaunt – jahrelang hatte man sie abschätzig behandelt, und nun traute ihr jemand etwas Wichtiges zu. Der Job wurde zu ihrem Zufluchtsort. Das Team unterstützte sie. Weder blickte man auf sie herab, noch wurde sie wegen ihrer Vergangenheit verurteilt.

Amany sagt über Rasha: «Sie ergreift Initiative und ist kreativ in ihren Lehrmethoden. Die Kinder lieben sie so sehr.»

Rasha ist nur ein Beispiel von vielen Frauen, die von der Gesellschaft verurteilt und erniedrigt werden, aber bei unserem lokalen Partner Zuflucht finden. Das Hilfswerk will einen Ort bieten, an dem Frauen einen Lebenssinn finden und geschätzt und respektiert werden.

*Symbolbild, Name geändert