«Wir schmuggeln Bibeln durch den dichten Dschungel»

Südamerika: Mehr als 50 Jahre Bürgerkrieg hat Kolumbien hinter sich. 2016 wurde endlich ein Waffenstillstand unterzeichnet, doch 2019 flammten Kämpfe erneut auf. Bürgerkrieg, organisierte Kriminalität und häusliche Gewalt töten jährlich in Kolumbien über 13 000 Menschen. 

Die Vision unseres kolumbianischen Partners ist es, Kolumbien für Jesus zu gewinnen durch Radioarbeit und das Drucken und Verteilen von Bibeln und anderer christlicher Literatur. Der Dienst wirkt auch im Nachbarland – dort hat der wirtschaftliche Kollaps zu massiven Flüchtlingsströmen sowie Hyperinflation und Hunger. Aber das Land erlebt auch eine geistliche Erweckung. Unser Partner sagt: «Der Hunger nach Bibeln ist unglaublich gross.»

Man könnte meinen, es ginge in einer Krise nur um die akuten Bedürfnisse. Um Essen und Geld. Darum geht es auch vielen Menschen, die von einer der grossen Wirtschaftskrisen in Südamerika betroffen sind. Sie fliehen aus ihrem Heimatland und versuchen, mit Schmuggel oder auf dem Schwarzmarkt irgendwie Geld zu verdienen. Das ist dringend notwendig für die zurückgebliebene Familie, denn die Preise im eigenen Land explodieren. Viele Menschen essen tagsüber weniger, weil sie es sich schlicht nicht leisten können.

Aber was erstaunlich ist: Die rapid steigende Zahl der Christen hilft mit, das Land zu transformieren. Die Nachfrage nach Bibeln ist gross, doch können wegen der Wirtschaftskrise kaum noch welche gedruckt werden. In den letzten Jahren haben sich jedoch unerwartet Türen geöffnet. Momentan helfen wir kolumbianischen Christen, Bibeln in ihr Nachbarland zu bringen. Das ist jetzt gerade möglich, denn die richtigen Kanäle sind offen, die Behörden wohlgesonnen, und die Helfer bereit.

Sie selbst können keine Bibeln drucken, aber der Hunger nach geistlichem Input ist gross. Wie lange diese Möglichkeit besteht, wissen wir nicht. Die Meinung der Regierung kann sich jederzeit ändern, aber wir sind dankbar für die momentane Offenheit.