Kenia: Jahari* hat mit 16 Jahren geheiratet. Mit 30 ist ihr Leben von Alkohol und Partys geprägt. Oft kommt sie erst frühmorgens nach Hause. Wenn ihr Mann oder ihre Kinder sie sehen, tut sie so, als ob sie bereits aufgestanden ist, um den Haushalt zu machen oder etwas aufzuräumen.
Eines Nachts erblickt sie ein strahlendes Licht am Himmel und eine Stimme sagt zu ihr: «Ich bin dein Erlöser.» Doch ihre muslimische Erziehung lässt keinen Raum für eine solche Erfahrung zu. Jahari flüchtet nach Hause, überzeugt, einen bösen Geist gesehen zu haben. Aber von diesem Moment an ist nichts mehr wie zuvor: Das Interesse am Trinken erlischt. Partys verlieren ihre Anziehungskraft. Ihre Freunde fragen sich: «Was ist mit ihr passiert?»
Gottes Stimme lässt Jahari keine Ruhe, bis sie sich zaghaft zum ersten Mal in eine christliche Gemeinde wagt. Hier gibt sie ihr Leben Jesus. Doch ihr innerer Weg ist lang. Erst zwölf Jahre später, nach einer Scheidung und dem Auszug ihrer Kinder, beginnt sie offen als Christin zu leben und anderen von ihrem Glauben zu erzählen. Die Reaktionen sind brutal. Menschen aus ihrer muslimischen Gemeinschaft beleidigen und schlagen sie. Sie wird gezwungen, draussen zu übernachten. Jahari wird sogar zur Polizei geschleppt, weil sie fälschlicherweise verdächtigt wird, eine Terroristin zu sein.
In dieser düsteren Zeit findet Jahari einen neuen Ehemann und auch eine neue Heimat in einer Küstenstadt. Sie engagiert sich dort in ihrer Gemeinde und erzählt anderen von ihrem Glauben. Ihr neuer Mann kommt genau wie sie aus einer muslimischen Familie und hat Kinder aus einer vorherigen Ehe. Doch als er an Krebs erkrankt, beginnen seine Kinder, Jahari abzulehnen. Sie sagen ihr: «Du gehörst nicht hierhin.» Wegen seiner Krankheit kann der Mann nicht mehr für die Familie aufkommen. Um wenigstens etwas Geld einzubringen, möchte Jahari einige Räume im Haus vermieten oder eine Hühnerfarm starten. Doch ihre Stiefkinder verwehren ihr jegliche Rechte. Jahari sagt: «Ich bin wie eine Sklavin in meinem eigenen Haus. Aber ich bleibe, weil ich meinem Mann versprochen habe, in guten wie auch schlechten Zeiten bei ihm zu sein.»
Jahari hat sieben Waisenkinder aus muslimischem Hintergrund bei sich aufgenommen. Für diese Kinder riskiert sie alles. Sie möchte, dass sie ein Zuhause haben und im Glauben an Jesus aufwachsen. Mit der Unterstützung christlicher Freunde und der HMK kann Jahari schliesslich ein kleines Geschäft eröffnen, das gebrauchte Körbe, Eimer und andere Sachen weiterverkauft. Sie kann damit weiterhin für sich und die sieben Waisen sorgen. Jaharis Mut inspiriert uns, für den eigenen Glauben einzustehen und anderen Liebe zu zeigen – unabhängig von den Lebensumständen.
*Symbolbild, Name von der Redaktion geändert




