China: Yue* ist einsam. Sie ist dem Ruf Gottes gefolgt und koordiniert christliche Kinderstunden. Viele der Kinder hören dort zum ersten Mal von Jesus. Diese Arbeit ist in China aber verboten. Die meisten Gemeinden machen darum keine Kinderarbeit. Yue muss immer damit rechnen, überwacht und erwischt zu werden. Damit sie nicht auffällt und auch niemanden in Gefahr bringt, besucht Yue keine Gottesdienste. Denn in vielen Gemeinden gibt es Spione.

Mit ihren Verwandten und Freunden tauscht sie sich am Telefon nur über Alltägliches aus, aus Angst, abgehört zu werden. Und mit den Sonntagsschullehrerinnen, die sie schult, benutzt sie nur Codewörter. Wenn sie ihre Trainings für Sonntagsschullehrerinnen durchführt, ist sie ständig angespannt, weil sie Angst vor einer Razzia hat.

Yue fühlt sich einsam – sie würde so gerne mit anderen Christen entspannt zusammen sein – nicht als Leiterin, sondern einfach als Mitglied. Sie vermisst es, das Abendmahl gemeinsam zu feiern. Yue verbringt zu Hause viel Zeit auf den Knien, spricht mit Gott, liest die Bibel und weint. Es schmerzt sie, nicht Teil einer christlichen Gemeinschaft zu sein. Trotzdem macht sie mutig ihre Arbeit weiter und findet Erfüllung darin, dass durch sie viele Kinder von Jesus hören können.

Ein Mitarbeiter der HMK Schweiz besucht Yue und pflegt Gemeinschaft mit ihr. Das ist sehr wertvoll für sie, Gott spricht zu ihr nimmt ihr die Angst. Heute ist Yue viel freier, vermisst aber immer noch eine permanente Gemeinde. Die HMK gibt einen Zustupf an die Reisekosten, da sie oft für die Schulungen im Land herumreisen muss.

*Symbolbild, Name von der Redaktion geändert