Libanon/Ägypten: Für Christen aus muslimischem Hintergrund ist eine Ehe oft mit grossen Schwierigkeiten verbunden. Wir wurden von ägyptischen Kontakten über das Ehepaar Fadi* und Nada* informiert. Fadi stammt aus einer christlichen Familie, Nada aus einer muslimischen, sie hat aber ihr Leben Jesus gegeben. Die beiden heirateten in einer Kirche, doch aufgrund ihrer unterschiedlichen religiösen Abstammung wurde ihre Ehe in Ägypten nicht offiziell anerkannt. Sie mussten ihre kirchliche Ehe geheim halten.
Wenige Monate nach der Hochzeit erwarteten Fadi und Nada ihr erstes Kind, das sie ebenfalls nicht registrieren konnten. Die bevorstehende Geburt zog bereits Aufmerksamkeit und Stigmatisierung auf sich. Fadi und Nada kamen zunehmend unter Druck und sahen sich zur Flucht gezwungen. Damit Nada als reisefähig galt, musste sie auf einem ärztlichen Dokument einen geringeren Schwangerschaftsmonat angeben. Über Umwege gelang ihnen schliesslich die Flucht in den Libanon. Bald danach kam ihre Tochter zur Welt. Die HMK trug sechs Monate lang zu ihren Lebenshaltungskosten am neuen Ort bei.
Viele Christen, die in einem arabischen Land verfolgt werden, fliehen in den Libanon. Der Libanon gilt für Christen als sicheres Land, da Christen einen Viertel der Bevölkerung ausmachen, mehr als in jedem anderen arabischen Land. Dennoch haben viele der Geflüchteten Angst, dass Familienmitglieder ihnen dorthin folgen und sie zusammenschlagen oder zurückholen. Die HMK leistet Soforthilfe für verfolgte Christen, indem sie Wohnungen organisiert, medizinische Hilfe leistet, Lebensmittel schenkt oder Christen beim Start eines eigenen kleinen Geschäfts unterstützt.
Mehr zu den Ehegesetzen im Nahen Osten.
*Symbolbild, Namen von der Redaktion geändert




