«Mit drei Jobs zu wenig Geld»

Arabische Halbinsel: Yassir* ist ein langjähriger Christ. Er ist gut ausgebildet und arbeitete früher bei der Regierung in leitender Funktion. Er weint, als wir ihn endlich nach langer Zeit wieder besuchen können. Wie viele Christen in seiner Region hat er das Gefühl, dass er vergessen ist und dass niemand an ihn denkt, während er durchs Feuer gehen muss – einerseits wegen der schlimmen humanitären Not, andererseits, weil er als Christ in ständiger Gefahr ist. Yassir trifft regelmässig andere Christen, aber es gibt nur wenige von ihnen und sie müssen ihre Treffen geheim halten.

Weil Yassir Christ ist, verlor er seinen Job. Eines Tages kam ein neuer Chef, der Yassir aufgrund seiner Qualifikationen wieder einstellte. Doch dann kamen der Krieg und die Wirtschaftskrise – und wieder verlor er die Stelle.

Yassir hat vier Töchter, aber keine Söhne. Er ist im Dilemma: Wenn er seine Töchter verheiraten würde, könnte er etwas Geld erhalten. Er möchte ihnen aber lieber zuerst eine Ausbildung ermöglichen. Jedoch reicht dafür sein Gehalt nicht aus. Pausenlos ist er in der Stadt auf Jobsuche. Jeden Job, den er kriegen kann, nimmt er an. Oft muss er Tische putzen oder Teller abwaschen. Das ist für ihn demütigend, weil er als Ingenieur dafür überqualifiziert ist. Viele geben ihm keine Arbeit, weil er Christ ist. Doch auch wenn er drei Jobs gleichzeitig hat, reicht der Lohn nur, um zwei Wochen im Monat auszukommen. Die HMK hilft ihm und anderen wie ihm monatlich mit Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern. Somit hat Yassir genug Geld, um seine Töchter in die Schule zu schicken.

*Symbolbild, Name von der Redaktion geändert

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